Smart Navigation

Einbau des Becker Navigationssystems

Wie vermutlich viele andere auch, sah ich irgendwann keinen Sinn mehr darin, mich in der Stadt zu verfahren, wenn ich nicht genau wußte wo ich hin mußte. Sicherlich kann man sich Routenpläne ausdrucken und diese mitnehmen. Nur leider kann man unterwegs selten neue Routenpläne erstellen. Hinzu kommt noch, daß das Kartenlesen während der Fahrt nicht zu den einfachsten Übungen gehört. Dauernd am Seitenstreifen (so denn vorhanden) anzuhalten um für die nächsten paar Meter die Orientierung suchen, ist auch nicht gerade erfreulich. Spätestens wenn Umleitungen und sonstige Hindernisse auftauchen, macht die Fahrt nach Routenplanung keinen Sinn mehr.

Daher habe ich (nach einer weiteren Umwegfahrt) beschlossen, ein Navigationssystem in den Smart einzubauen. Dabei waren einige Dinge wichtig:

  • Kartenmaterial für Europa ohne CD-Wechsel (ich lebe nun mal im Grenzgebiet)

  • Kein allzu hoher Preis (das aus für Systeme mit Kartendarstellung)

  • Keine Behinderung im Fahrzeug, bzw. Demontage ohne Folgen

  • Einfache Bedienbarkeit

Irgendwann kam mir ein Angebot für ein Becker TrafficPro 4720 in die Hände. Dieses schien alle Punkte zu erfüllen und so wurde es kurzerhand gekauft.

Allerdings ergab sich ein kleines Problem. Mein Kleiner war für ein Navigationssystem noch nicht vorbereitet. Ohne Tachosignal funktioniert die Navigation nun mal nicht. Auf der Suche nach Möglichkeiten für den Einbau bin ich über so manches gestolpert. Im Forum des Smart-Clubs habe ich auch interessante Hinweise erhalten. Von einem Smart Center bekam ich die Auskunft, es gäbe von VDO einen entsprechenden Sensor. Doch leider stellte sich heraus, daß dieser seinerzeit nicht mehr im Programm war.

In meinem Smartcenter wurde so zunächst ein originaler Smart Sensor für das Navigationssystem an der Hinterachse montiert. Dieser arbeitet induktiv, indem ein Zahnkranz auf der Hinterachse am Sensor vorbeiläuft. Dieser Zahnkranz, sowie die vorbereitete Halterung ist an beiden Hinterrädern vorhanden. Der Zahnkranz wird wohl auch von den ABS-Sensoren zur Signalgenerierung genutzt. Dieses Bild zeigt den montierten Smart Navigationssensor.

Smart Nagivationssensor Seitenansicht

Es stellte sich heraus, daß dieser mit dem Becker Navigationssystem nicht zusammenarbeitet. Die Ursache hierfür ist die Art des Sensors. Der Senor entwickelt ein minimales Sinussignal, welches vom Navigationssystem nicht ausgewertet werden kann. Das Navigationssystem erwartet jedoch ein sauberes Rechtecksignal mit einer Signalstärke von minimal 4,5V. Als einziger "offizieller" Ausweg blieb dann noch der Austausch des Kombiinstrumentes, was leider nicht ganz billig ist. Das neue Kombiinstrument arbeitet mit dem Smartsensor und wandelt dies in ein verwertbares Signal. Glücklicherweise kennt sich mein Senior sehr gut mit Elektronik aus und so wurde eine Schaltung zur Signalumwandlung entwickelt. Diese wandelt das Sinussignal in ein entsprechend verstärktes Rechtecksignal um. Das ganze verschwand in einer kleinen Plastikdose und kann zwischen Navigationssystem und Bordelektrik eingesteckt werden. So sieht das ganze komplett aus:

ABS-Signalwandler

Die restliche Montage des Navigationssystems ging relativ einfach. Zunächst wurde die GPS-Antenne auf dem Armaturenbrett mit doppelseitigem Klebeband fixiert. Da Becker eine Metallplatte zur Montage mitlieferte wurde diese festgeklebt. Die Antenne hält darauf mit einem Magnethalter. So kann die Antenne später ohne Beschädigung wieder entfernt werden. Das Kabel konnte sehr leicht in die Fuge zwischen Tridion und Armaturenbrett gedrückt werden. Das letzte Stück zur Antenne wurde mit einigen Tropfen Heißkleber fixiert. Auf der Beifahrerseite wurde das Kabel durch eine vorhandene Öffnung gesteckt und zum Radioschacht verlegt. Glücklicherweise kann man die untere Verkleidung des Armaturenbretts beim Smart sehr leicht entfernen. Fertig montiert sieht die Antenne dann noch ordentlich aus:

GPS-Antenne

Aufgrund des langen Kabels am Signalumwandler war dessen Montage keinerlei Problem. Unter dem Armaturenbrett ist reichlich Platz dafür. Ich habe mich entschieden, ihn auf der Beifahrerseite festzukleben. So kann er später auch leicht demontiert werden. Der einzige Nachteil besteht nun darin, daß erst die Kabel auf der Rückseite des Navigationssystems gelöst werden müssen, bevor dieses aus dem Radioschacht herausgenommen werden kann. Zumindest vermute ich dies derzeit. Ausprobiert wurde es noch nicht. Die folgende Abbildung zeigt den Kabelbaum und die Montage des Signalwandlers:

ABS-Signalwandler im Armaturenbrett

Bei der eigentlichen Montage des TrafficPro ergab sich noch ein kleines Problem. Ursprünglich war im Smart ein Radio mit einem Blaupunkt Montagerahmen eingebaut. In diesen paßte das Becker Gerät jedoch nicht hinein, da es ca. 2 mm höher ist als das alte Radio. Anscheinend ist das TrafficPro direkt für die Montage im DIN-Schacht vorgesehen, während das alte Radio einen Montagerahmen benötigte. Im Grunde werden jedoch die Seiten des alten Rahmens zur Einkleidung gebraucht. Daher habe ich den Rahmen zerschnitten und die Seitenteile mit Heißkleber angebracht. Insgesamt sitzt das Gerät fest im Einbauschacht und die Seitenteile sollten auch über längere Zeit am Ort bleiben (im Extremfall könnte man sie auch festschrauben). Montiert sieht es nun so aus:

Navigationssystem Detailansicht

Insgesamt fügt sich das Navigationssystem recht gut in den Smart ein und es kann dort auch sehr gut bedient werden. Bei den bisherigen Testfahren habe ich den Monitor noch nicht vermißt. Dieser hätte sicherlich seine Vorteile, wäre mir aber derzeit noch zur teuer. Hier nun ein letztes Bild mit der Gesamtansicht:

Navigationssystem Gesamtansicht

Abschließend sei noch bemerkt, daß das Rückfahrsignal nicht angeschlossen wurde. Hierfür müßte die Leitung des Rückfahrscheinwerfers im Sicherungskasten abgegriffen werden. Diese Leitung habe ich zwar gefunden, aber dennoch wollte ich nicht ohne Not an der Verkabelung arbeiten. Diese ist sehr eng zusammengebunden und daher ist es nicht einfach an dieses bestimmte Kabel zu kommen. Sollte sich herausstellen, daß die paar Meter Rückwärtsfahrt das Navigationssystem allzu sehr aus dem Tritt bringen, so werde ich diese Leitung noch nachträglich legen.

Bei meinen neuen Smartie gestaltete sich Angelegenheit erheblich einfacher. Er verfügt über ein Kombiinstrument, welches bereits das Tachosignal liefern kann. Daher ist kein Sensor und keine Signalwandlung erforderlich. Allerdings sollte man beachten, daß nicht nur das Signal freigeschaltet werden muß. Zusätzlich muß ein Kabel vom Kombiinstrument in den Radioschacht gelegt werden. Dieses Kabel wird von Smart fertig konfektioniert geliefert. Danach ist der Einbau des Navigationssystem ein Kinderspiel.

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Letzte Änderung dieser Seite 02.01.2012